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Leseprobe:
Klar, Sie brauchen
das Internet nicht. Sie können auch weiterhin zur Stadt- oder Unibibliothek
fahren und sich Microfiches angucken oder in Karteikästen blättern. Sie können
weiter von Pontius zu Pilatus telefonieren, weil Sie noch diese oder jene
Angabe überprüfen müssen. Und läßt es sich nicht wunderbar recherchieren per
pedes, Bahn, Auto oder Flugzeug? Es ist immer unterhaltsam, herumzufragen,
welcher Experte Ihnen für Ihren Artikel oder Beitrag ein paar Fragen beantwortet.
Wenn Sie ihn dann gefunden haben, sind Sie glücklich. Es sei denn, er ist
gerade auf einem Kongreß in den USA - "der Herr Professor kommt in vierzehn
Tagen wieder"
So klappte es jahrzehntelang, warum sollte es so nicht weitergehen? Weil es
Ihre Zeit und Ihr Geld (oder das Ihres Verlags) kostet. Weil es unbequem ist.
Weil häufig Recherchelücken bleiben. Weil es keinen Spaß macht, sich die Hacken
nach Kleinkram abzulaufen. Weil die Konkurrenz zu oft zu schnell ist. Und
vor allem: Weil Sie den größten Datenberg der Weltgeschichte ignorieren. Wenn
Sie das Internet nicht benutzen.
Viele finden das Internet schick. Da läßt es sich schön herumsurfen von Bildchen
zu Bildchen, und viele Seiten im World Wide Web (WWW), der Multimediaoberfläche
des Internet, sind hübsch anzusehen und sogar anzuhören. Viele kennen die
vorzüglichen Web-Sites (also Orte im WWW) etwa des "Spiegels", der "Zeit"
oder der "Süddeutschen Zeitung". Wenn ich eine Annonce aufgeben will in der
Lokalzeitung, dann klappt das wunderbar via Internet, etwa mit der "Rheinischen
Post" in Düsseldorf. Und Windows-95/98-Nutzer kennen natürlich die guten Angebote
des "Focus" auf seiner Web-Site.
Viele Internet-Nutzer bleiben dabei stehen, sie surfen und lernen unterwegs
im Cyberspace diesen oder jenen Ort kennen, den sie gerne wieder besuchen.
Warum auch nicht?
Nur verpassen diese Surfer etwas Entscheidendes, sofern sie Journalisten sind
oder Dokumentaristen, Lektoren und PR-Leute oder sonstwie in oder für Medien
arbeiten. Was sie verpassen, zeigt dieses Buch.
Nach leidvollen Erfahrungen mit dem selbstverliebten Kauderwelsch der PC-Literatur
in Sachen Internet, der begeistert-ahnungslosen Schreibsoße in manchen Gazetten,
aber auch der demonstrativen Verweigerung immer noch vieler Zeitgenossen -
angesichts all dieser Formen der Mystifizierung des Internet habe ich versucht
mein staunendes Kopfschütteln produktiv zu beenden. Indem ich aufschrieb,
was am Internet nützlich sein kann für mich, also auch für Sie.
Insoweit ist dieses Buch nicht "in", sondern ein schlichter Ratgeber. Er erklärt
alles, was erklärt werden muß. Und sonst nichts. Sie werden sehen, es ist
einfach, das Internet zu nutzen. Die Ergebnisse aber können gigantisch sein.
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