"Den
ersten Versuch einer umfassenden Aufarbeitung hat jetzt ein Aussenseiter
vorgelegt. Christian von Ditfurth, Sachbuchautor und Lektor, ist den Verstrickungen
der Ost-Union (...) nachgegangen. Das Buch (...) ist geeignet, Unfrieden
zu stiften. Es führt den selbstgerechten Unionschristen ihre eigene
jämmerliche Vergangenheit in der DDR vor. Was der Autor (...) über
die Christenpartei zusammengetragen hat, belegt eindeutig: Widerstand in
der CDU des Gerald Götting, Parteichef von 1966 bis zur Wende, hat
es nicht gegeben. (...) Im Ergebnis war die DDR-CDU tatsächlich, was
ihre Mitglieder vehement bestreiten: eine Art SED-Abteilung für Christen,
in der vielleicht das Gewissen, aber keinesfalls das Handeln einen Spielraum
hatte. (...) Der Zeitgeschichtler Ditfurth sieht die CDU gar, analog zum
Selbstverständnis der Stasi, 'als Schild und Schwert der SED'."
Der Spiegel, Nr. 50/1991
"Ditfurths
Ergebnis ist deprimierend: 'Die Blockflöten haben vor der Wende vom
realen Sozialismus profitiert, und sie sind heute die Gewinner einer Revolution,
die sie verhindern wollten. So sieht sie aus, die geistig-moralische Erneuerung
unter christdemokratischer Regie.' Starke Worte, die der Autor dennoch mit
akribischem Quellenstudium zu untermauern versteht. Und dies, obwohl ihm
der Einblick in das Parteiarchiv der Ost-CDU (...) verwehrt wurde. (...)
Fazit: Ditfurth hat einen gewichtigen Beitrag zur Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit
geleistet."
Süddeutsche Zeitung, 13. Oktober 1992
"Das
von der West-CDU mit Karrieren belohnte Wendemanöver der Ost-CDU gehört
zu den widerlichsten Kapiteln der deutschen Einheit. Daran lässt die
vorliegende, sorgfältig recherchierte und spannend geschriebene Dokumentation
nicht den geringsten Zweifel. Der Autor zertrümmert die Lebenslügen
der ostdeutschen Wendehälse und weist überzeugend nach, dass die
Mitglieder der DDR-CDU keine Widerstandskämpfer, sondern ideologisch
überzeugte Vasallen der SED waren."
Tages-Anzeiger (Zürich), 28. Dezember 1991
"Unter
den politischen Sachbüchern gibt es derzeit in Thüringen einen
regelrechten 'Bestseller', der schlicht 'Blockflöten' heisst. Die einen
kaufen dieses Buch, weil sie sichergehen wollen, dass nichts über sie
drin steht; andere lesen mit Erstaunen, 'wie die CDU ihre realsozialistische
Vergangenheit verdrängt'. (...) Das Buch (...) tut weh, muss weh tun,
weil es Opportunisten kaum mehr eine Chance zur Rechtfertigung lässt.
Es legt offen, wie eine Partei dem Sozialismus zu Kreuze gekrochen ist -
und heute keine Bereitschaft zeigt, dies zuzugeben. Der Autor aber fordert
nicht mehr und nicht weniger als den Mut zum aufrechten Gang."
Thüringische Landeszeitung, Dezember 1991